¡Hola a todos!
Mein Name ist Anna und ich bin 17 Jahre alt. Ich wohne in Baden AG und besuche zurzeit die Kantonsschule in Wettingen. In meiner Freizeit treffe ich mich gerne mit Freunden oder gehe skaten. Im letzten Jahr habe ich in dem wunderschönen Land Ecuador gelebt und dort das beste Jahr meines Lebens verbringen dürfen. Ich habe mich für dieses Land in Lateinamerika entschieden, da es an der Country Fair im November 2021 vorgestellt wurde und mich gleich sehr interessiert hat. Ich war fasziniert von der enormen Vielfältigkeit und der Kultur des Landes.
Tatsächlich ging es dann für mich am 28. August 2022 los in das grösste Abenteuer meines Lebens. Ich musste mich von meiner Familie und Freunden am Flughafen Zürich verabschieden und habe mich mit zwei anderen Austauschschülerinnen auf den Weg nach Ecuador gemacht. Die Tage vor der Abreise waren sehr emotional und aufregend. Ich hatte viele Zweifel und auch ein bisschen Angst, da ich nicht wusste, was mich in diesem fremden Land erwarten würde. Aber ich habe mich auch sehr auf diese Herausforderung gefreut und konnte es kaum erwarten meine Gastfamilie kennenzulernen.
Nach 17 Flugstunden, mit zwei Zwischenstopps in Madrid und Quito (Ecuadors Hauptstadt), sind wir in der Hafenstadt Guayaquil gelandet und wurden von unseren Gastfamilien herzlich empfangen. Ich wohnte in Portoviejo. Eine Stadt, die in drei Stunden von Guayaquil mit dem Auto erreichbar ist. Portoviejo ist die Hauptstadt der Provinz Manabi und nur 30 Minuten von der Pazifikküste entfernt.
Ich habe mich von Anfang an sehr gut mit meiner Gastfamilie verstanden. Obwohl ich praktisch kein Wort Spanisch sprach und wir uns die ersten Wochen nur mit dem Google Übersetzer verständigen konnten, habe ich schnell gemerkt, dass ich mich in dieser Familie sehr wohl fühle. Sie haben sich viel Zeit für mich genommen und waren offen, meine Kultur und mich kennenzulernen.
Die erste Woche war sehr aufregend. Alles war anders als in der Schweiz: das Essen, die Sprache, ich hatte plötzlich zwei jüngere Schwestern, die Kultur… Doch die grösste Umstellung war wohl die Schule. Gleich zwei Tage nach meiner Ankunft hatte ich meinen ersten Schultag. Meine Klassenkameraden waren sehr nett und waren genau so aufgeregt wie ich, da es für viele das erste Mal war, dass sie mit jemanden aus Europa Kontakt hatten. Die Schule war eine sehr religiöse Schule. Handys oder andere elektronische Geräte mussten vor der ersten Stunde im Sekretariat abgegeben werden und durften erst nach der Schule um 16:00 abgeholt werden (ich durfte mein Handy allerdings für den Übersetzer behalten). Vor dem Mittagessen mussten die Schüler beten und durften sich erst setzen, wenn der Klassenlehrer das Essen gesegnet hatte. Auch dass wir eine Schuluniform tragen mussten, war neu für mich.
In dieser Schule blieb allerdings nur zwei Wochen, weil ich merkte, dass die Schule nicht auf die Betreuung von Gastschülern eingerichtet war. Dass meine Gasteltern diesen Wechsel ermöglicht haben, bin ich ihnen sehr dankbar. In der neuen Schule fühlte ich mich von Anfang an sehr wohl und fand sehr schnell meine besten Freunde, die mich das ganze Jahr über begleitet haben.
Ich fand es sehr spannend in diese neue und so andere Welt einzutauchen und habe von Anfang an gewusst, dass ich gerade etwas einmaliges und sehr besonderes erlebe.